Recht auf Vergessen vs. Recht auf Informationen

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte am 13. Mai 2014 entschieden, dass Suchmaschinen unter bestimmten Voraussetzungen Links zu Personen aus ihren Suchergebnissen entfernen müssen.

Seit Inkrafttreten des Urteils kann ich also per Formular erwirken, dass beispielsweise Artikel nicht mehr bei Google, bing und Co. gelistet werden, wenn ich mich in den Artikeln unvorteilhaft dargestellt fühle. Das soll dazu führen, dass in einer Welt, in der selbst das Mittagessen einzelner dokumentiert wird, meine Persönlichkeitsrechte gewahrt bleiben - auch WENN da in der Vergangenheit Kontroverses geschehen ist. 

 

Tatsächlich scheint es fast so, als würde dieses Urteil aber dazu führen, dass man als Nutzer nun nicht mehr über die nötige Bandbreite an Informationen verfügt, um sich ein eigenständiges, vielleicht sogar authentisches Bild über Sachverhate zu machen, sondern Suchmaschinen enthalten uns per Gerichtsanordnung bestimmte Ergebnisse vor. Die Guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Die gleichen Suchmaschinen übrigens, denen immer wieder Manipulation unterstellt wird, weil sie Suchergebnisse vorfiltern. (Lesen Sie bitte hier etwas zur Filterblase bei Google und Facebook.)

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Unternehmenskommunikation ist oft die Tante mit den umhäkelten Taschentüchern

Bei manchem ist es schon ein bisschen länger her - aber wir alle haben so Erinnerungen - und seien sie durch Hollywood ins unser kollektives Gedächtnis gepflanzt: Ein Kind hockt mit glänzenden Augen vor dem Weihnachtsbaum, den Duft von gebrannten Mandeln in der Nase, Pomade im Haar und das Doppel-Laser-Schwert mit WoooschWooosch und Bazziiiiing wie es Darth Maul es in Episode 1 schwingt im Herzen. Es sieht sich schon durch die Küche kämpfen. Fordert in Gedanken schon Klassenfreunde und-Feinde zum Duell und wird Herrscher des Hinterhofs. Alle Geschenke sind ausgepackt. Da kramt Onkel Ecki noch mal in seiner Tasche - hat ein Glitzern in den Augen - zieht was aus dem Jutebeutel, den er neuerdings immer dabei hat und grinst verschwörerisch. Das Herzchen vom Kind macht einen Satz. Da! Jetzt doch! Das Schwert! Onkel Eckis Gesicht leuchtet. Bisschen zerkrümpelt schon das Einwickelpapier, aber sei's drum - für die Verpackung hat das Kind schon längst keine Augen mehr - es reißt dem Onkel das Paket aus den Händen. Befingert es. Rupft das bunt bedruckte Papier ab. Zerfetzt es fast, das es nur so fliegt. Juchzt, gackert. Lacht. Und Stille. Es schluchzt. Kurz nur. Ein kleines „Gieks" ist es. Dann stellt es das Holzauto sanft auf den Wohnzimmertischer und geht.

 

„Ich habe als Kind diese Autos geliebt“ ,sagt Onkel Ecki“.

 

Soso. Sagen wir da. 

 

Und die Moral von der Geschichte: 

 

  1. Überschriften sind manchmal irreführend, denn hier kommen gar keine Taschentücher drin vor.
  2. Es wären besser welche drin vorgekommen, denn diese Geschichte ist ganz schön traurig.
  3. Nur weil Eckig unbedingt was verschenken will, weil er das toll findet, heißt das noch lange nicht, dass es das ist, was das Kind möchte.
  4. Man kann ja mal seine Zielgruppe mitdenken.
  5. Social Media Menschen (so zum Beispiel Community Manager) sind in dieser Geschichte der „Wunschzettel an den Weihnachtsmann“. Man sollte da drauf hören, wenn nicht beide Seiten enttäuscht sein wollen. Denn: auch Ecki geht am Ende unglücklich nach Hause. Mit dem Holzauto. Trinkt Eierlikör und träumt von Kuba. So ist das.
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Fuck Klout! Ich verdiene nicht mit mit Dauergewäsch und Selbstbeweihräucherung mein Geld!

Originalartikel Oktober 2013

Immmer mal wieder werden mir in meine diversen Newsstreams Meldungen über Klout gespült. Man liest von Bewerbern, die ob ihres Klout-Scores abgelehnt werden oder der Integration des Klout-Scores in Bing, so dass man vermeintlich neben Mitbewerbern besser oder schlechter dasteht und die Akquise eines neuen Kunden beeinflusst wird.

fuck klout.com

fuck klout.com

Ich finde Klout scheiße. Ich entschuldige mich jetzt auch gar nicht für diese Wortwahl. Der Klout-Score sagt meiner Meinung nach genau nichts über das Expertentum oder auch die Interaktionsfrequenz (oder gar -qualität!) eines Users aus. Bislang habe ich mich gesträubt, wirklich etwas auf diese Nummer zu geben (obwohl ich seit 2012 angemeldeter Nutzer bei Klout.combin). Die schon vorher verlinkten Artikel und einige Posts von Mitbewerbern, die auf Klout schwören, veranlassen mich nun, dort auch noch einmal genauer nach zu forschen: Klout ist der digitale Schwanzvergleich von Selbstdarstellern.

Mein Klout-Score ist in den vergangenen 3 Wochen um 4 Punkte abgeschmiert. Ich habe keine Ahnung, weshalb das so ist und theoretisch wäre mir das auch egal Was mir nicht egal ist: Klout erfasst nicht mal ansatzweise ein Fünftel meiner Online-Aktivitäten, wirkt sich aber extrem ungünstig auf meine Online-Reputation aus. Geht’s noch?! Ich arbeite mit diversen und auch diversen namhaften Kunden und betreue deren Online-Kommunikation vorrangig auf Website, Facebook, Twitter und Youtube. Leider macht es mir Klout nicht möglich, all diese Plattformen auch anzugeben und so beschränkt sich Klout auf die Plattformen, die sich ausschließlich auf mich beziehen. Mit anderen Worten sagt mein Klout-Score derzeit nur eines: Ich rede online nur auf geringem Level über mich und mein Unternehmen, sondern investiere meine Online-Zeit in die Pflege der mir anvertrauten Plattformen. Dafür werde ich bezahlt. Das ist meine Arbeit. Das ist meine Leidenschaft – nicht das persönliche Eierkraulen, dass mir bei manchen Kollegen wirklich bitter aufstößt, sondern Unternehmen und Marken voranzubringen, sie in den Dialog mit deren Kunden zu schicken und das Bestmögliche aus den sozialen Medien heraus zu holen. Und der Erfolg dabei gibt mir in meiner Arbeitsweise recht. Nicht diese bescheuerte Zahl. So.

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IFA, UFO & ME

Wenn ich verreise, brauche ich nicht mehr nur Waschtächchen, Wechselsachen und ein gutes Buch, ich brauche Ladekabel, Adapter, Handy, noch ein Handy, eine laminierte Karteikarte mit PINs und PUKs, kleine Kamera, große Kamera, iPad, Notebook und zwei Paar Kopfhörer – einmal für tagsüber, einmal für nachts. Und Waschtäschchen, Wechselsachen – das gute Buch fällt zugegebenermaßen weg, das hab ich in Handy, nochmal Handy, iPad und Notebook. Mehrere sogar. Manche auch vertont. Ich mag das. Ich bin gerne unterwegs. Ich laufe auch wachen Auges durch die Welt und wenn ich Spannendes sehe, teile ich es mit allen, die es interessiert. Mein Job funktioniert ausschließlich via Internet oder Telefon, viele unserer Kunden habe ich noch nie live gesehen, was einer herzlichen Beziehung keinen Abbruch tut, weil sie dennoch das Gefühl haben, sie kennen einen, eben weil man sie auch an Schnickedöns teilhaben lässt und auf sozialen Plattformen sicher sehr viel ehrlicher daherkommt, als in manch einem “Kundengespräch”, das herkömmlicherweise geführt wird.

Manchmal aber beschleicht einen das Gefühl, dass all die Gadgets viel zu viel Raum einnehmen. Dass man das Leben nach der Akkukapazität und nicht dem Schlaf-Wach-Rhythmus taktet, man Eindrücke nur nach nach dem “Gefällt-mir”- oder “Sternchen”-Potential abklopft, ohne wirklich rein zu fühlen und sich fallen zu lassen – reflexartig wird geklickt, kommentiert, fotografiert und hochgeladen. Die diesjährige IFA wird sicher wieder mit einigem Wunderwerk aufwarten – vielleicht ja auch mit Devices, die das Antworten von sich aus übernehmen?

(via Sven Wiesner)

“I am a Unicorn” ist übrigens das neue “43″ –  die Antwort auf alle Fragen. Eine andere Antwort könnte aber auch Marina and the Diamonds sein.

Es muss also nicht immer alles “toll, toll, toll” sondern “echt, echt, echt” sein! – auch auf sozialen Plattformen ;-). Mein Fazit für heute: Ich nehm auf die IFA nur ein Telefon mit und kein Ladegerät (ha! ich wohn’ nämlich in Berlin und kann zu Hause laden!). Mal sehen, wie das so klappt! Wir hören uns!

Nachtrag- ganz kleinlaut- morgen reise ich nach Hamburg. Es hat wohl keiner einen Trolley für mich übrig?

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In oder nicht In, das ist hier die Frage

Neulich auf einer Party kommt die unweigerliche Frage nach dem Beruf. Meine Antwort “Social Media Manager” kann eine Mittdreißigerin nicht zufrieden stellen, denn sie interveniert “ManagerIN”. Ich lächle, erzähle weiter von meinem Tätigkeitsfeld, wieder fällt das Wort “Manager”, wieder berichtigt die Dame “ManagerIN! So viel Zeit muss sein!” Ich entgegne, dass ich es emanzipierte finde, das “IN” zu tilgen. Sie sagt “Und dafür haben wir fast 60 Jahre gekämpft!” und stapft davon. Ich bin sprachlos. Die Stimmung ist dahin, das Grüppchen löst sich auf.

Schülerinnen und Schüler, Frisörinnen und Frisöre, Kundinnen und Kunden, Rentnerinnen und Rentner, Networkerinnen und Networker- zuhauf begegnen einem diese Wortpaare in gesprochener  und geschriebener Sprache. Möglichst korrekt möchte sich der Sprecher geben. Auf mich wirken diese Ungetüme wie eine Nebenform von “hm” und “ähm”, Füllsel, die darüber hinwegtäuschen sollen, dass der Sprecher eigentlich gar nicht soviel zu sagen hat, denn schließlich könnte er ja auch ein so genanntes inkludierendes Wort benutzen (z.B. Schülerschaft), um  dem Geschlechterdilemma, so er oder sie es als solches empfindet, zu entgehen. Doch warum sollte ich denn differenzieren, wenn ich, als emanzipierte Frau, als emanzipierter Mensch, der Meinung bin, die Geschlechter stehen sich in nichts nach? Meinen (potentiellen) Kunden jedenfalls sollte es egal sein, ob ich Mann oder Frau bin, solange sie mit meiner Leistung zufrieden sind, Vertragsverhandlungen mit mir nicht anders führen und vor allem, bitteschön, meine Arbeit nicht anders honorieren.

(Lesen Sie in diesem Blog, was einem “MÄNNLICHEM TEXTER” passiert isthttp://www.copyblogger.com/james-chartrand-underpants/#comments)

Möglicherweise geht die eigentliche Debatte ja aber auch darum, dass die Wort eben männliche Bezeichnungen sind und die Feministinnen (wie oben beschrieben) wollen nun mit dem weiblichen IN dagegenhalten. Das führt meiner Meinung nach aber nicht zu einer Annäherung der Geschlechter, sondern dem genauen Gegenteil. Einzig die Schaffung eines neuen/ neutralen Wortes (engl. inclusive Language) scheint eine Lösung zu sein.

Diese Wörter sind aber, schon allein, weil sie zu einem bestimmten Zweck flächendeckend geschaffen werden müssten, nicht natürlich. Eine Sprache, die von solchen Wörtern durchsetzt wäre, würde wahrscheinlich absurd wirken. Deshalb denke ich, wir Frauen können und sollten so emanzipiert sein, die bisher männlich besetzten (und damit etablierten) Bezeichnungen für uns zu adaptieren. Was meinen Sie?

Ihre Käthe

IN oder doch nicht?

Nachtrag: Was zum Kuckuck...! Da haben die Studenten der HU aber mal richtig zeigen wollen, wo der Hammer hängt. wie sich das liest finden sie mit klick auf dieen link raus 

http://feministisch-sprachhandeln.org/leitfaden/kapitel4/

















 
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Katharina reist um die Welt.
Katharina reist um die Welt.